Fischzucht #1

Vor wenigen Tagen fand sich in der Ausgabe der Tageszeitung ein Artikel über die Brixner Fischzucht. Gemeinderat Walter Blaas bemängelt, dass noch immer keine Neuerungen statt gefunden haben. Bezüglich dem Gebäude stimmt dies auch, das nötige Geld zur Rennovierung desselben ist nicht vorhanden, und ein neuer Pächter bisweilen nicht in Sicht. Eine unzulängliche Aussage traf Blaas allerdings hinsichtlich der Wasserqualität des Gewässers! Seiner Aussage „Die Wasserfläche ist eine einzige Kloake voller Unrat“ muss entschieden widersprochen werden! Verständlich, dass Blaas als ökologischer Laie (wie ich es selbst auch bin) die im Wasser vorhandenen Algen augenscheinlich als „Kloake“ deutet … aber dieses Urteil gilt es zurecht zu rücken. Hier eine Textpassage des Ökologen Andreas Declara, der seit Jahren die ökologische Entwicklung des Gewässers verfolgt:

Was für den einen oder den anderen vielleicht als störend, ekelerregend oder unästhetisch wirkt, kann für den sich entwickelnden Lebensraum von höchster Wichtigkeit sein und ein Teil einer gewöhnlichen Abfolge darstellen.
Was für den einen oder den anderen alles als Alge wirkt ist auch nicht gleich eine Alge, sondern zum Beispiel das Tausendblatt (Myriophyllum sp.), gehört zu den höheren Pflanzen und beherbergt in dessen Schutz so manche Kinderstube vieler Teichbewohner!
Jeder neu sich entwickelnder Lebensraum braucht Zeit, um in Zukunft einen Klimax- Zustand zu erreichen. Jenen Zustand, den wir gewohnt sind zu betrachten, der aber auch zuvor in einer langen Entwicklungszeit so entstanden ist!
Der Fischzuchtteich wurde vor wenigen Jahren, durch menschlichen Eingriff saniert, nun muss ihm aber auch die Zeit der natürlichen Entwicklung zugesprochen werden. Die jährlichen Kontrollproben lassen eine sehr gute Gütebestimmung zu!


4 Gedanken zu „Fischzucht #1

  1. Lieber Ingo,
    mit keinem Wort habe ich mich über die Algen im Teich mokiert, sondern den im Wasser treibenden vielen Müll angeprangert. Dies ist auf dem Foto in der Zeitung nicht gut sichtbar, kann aber vor Ort (auch von Dir)nachgeprüft werden. Ich behaupte nie, was sich nicht überprüfen lässt, das solltest Du mittlerweile wissen. Übrigens habe ich in meiner Anfrage die medialen Aussagen der zuständigen Stadträtin Letrari betreffend einen Fertigbau, welchen Sie noch innerhalb Sommer fertigzustellen versprach, als nackte Ankündigungspolitik entlarvt.

    • hallo walter, stimmt schon dass du nicht die algen angesprochen hast! das wort kloake deute ich allerdings in richtung eines gewässers, das ökologisch verunreinigt ist … mir geht es einfach darum zu sensibilisieren, dass die gewässerqualität sehr gut ist. abgesehen vom müll, der schon oft vorhanden ist, sollten die menschen aber erkennen, welche tolle ökologische vielfalt in diesem see ist. der biologe declara hat mir zumindest in diesem punkt die augen geöffnet …
      lg und schönen sonntag noch

  2. hallo Ingo,
    der heutige Bericht in der Tageszeitung widerlegt die Aussage des Experten, betreffend die Güte des Wassers im Fischzuchtteich. Die zuständige Stadträtin hat nun veranlasst zum Schutze des Gewässers den Algenteppich abzutragen. Diese Aktion bestätigt den von mir als Laien aufgezeigten Handlungsbedarf.
    schönes Osterfest an Alle Walter

    • hallo walter, prinzipiell neige ich persönlich dazu, zeitungsartikeln keinerlei „beweis“-element zuzugestehen … außer sie sind gründlich recherchiert und fundiert.
      aber zur fischzucht: mittlerweile habe ich den biologen erreicht. folgende seine aussage: durch das „ungünstige“ (unnormal warme) klima heuer ist der algenwachstum übermäßig stark ausgefallen. dies hat aber kaum was mit dem ökologischen zustand zu tun, der ist weiterhin 1A. man müsste genau genommen nichts machen, die aktuell erfolgte algenentfernung ist eher kosmetischer natur im sinne, dass der teich besser aussieht. durch die entfernung der algen kommt außerdem mehr licht in den see, das ist sehr wohl positiv, aber wäre nicht unbedingt notwendig … keine kloaken-zustände also, wie gehabt. schöne ostern …

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