Unterschriftensammlung für Straßenbenennung

In einem großen Artikel des Alto Adige wurde gestern über die 5.600 Unterschriften berichtet, die gesammelt wurden, um damit die Straßenbenennung nach der Brigata Alpina zu fordern. Was in dem langen Artikel offensichtlich „vergessen“ wurde: Ein großer Teil der Unterschriften stammt nicht von Brixnern …

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Habemus „Via degli Alpini“

In der letzten Gemeinderatssitzung wurden zahlreiche Straßennamen vergeben, darunter Neubenennungen sowie Umbenennungen, die vorwiegend aus technischen Gründen notwendig waren. Bis auf eine: Via degli Alpini, die lang diskutierte, hitzig debattierte Straße, die nach einer Militäreinheit benannt wurde. Sie bot praktisch als einziger Vorschlag Grund zur Endlosdebatte.

Innerhalb der SVP-Fraktion hat der Vorschlag für eine Alpinistraße keinerlei Jubelsprünge ausgelöst, denn
◦ im 21. Jh. noch Straßennamen nach Militäreinheiten zu benennen ist definitiv gegen den Trend der Entmilitarisierung
◦ es ist nicht üblich ist, Straßennamen nach Institutionen zu benennen. Diese üben ihren Dienst im Rahmen ihrer institutionellen Aufgabe aus. Es gibt auch keine Straßennamen, die z.B. nach anderen Gruppen des Zivilschutzes benannt sind
◦ die BürgerInnen sollten von Umbenennungen so wenig als möglich mit lästigem bürokratischen Aufwand belasten werden

Es ist vor allem das Anliegen vieler italienisch-sprachiger Brixner, die jahrzehntelange Anwesenheit der Brigata Alpina Tridentina zu historisieren. Sie wollten dies mittels eines Straßennamens machen. Sie müssen aber auch zur Kenntnis nehmen, dass es nicht nur positive Erinnerungen und Erfahrungen mit der Anwesenheit der „Brigata“ in Brixen gegeben hat. Gerade viele deutschsprachige Brixner wissen ein Lied davon zu singen. Genau aus diesem Grund, weil die Ansichten teils sehr unterschiedlich sind, muss die Historisierung der „Brigata“ mit aller entsprechenden Sensibilität angegangen werden. Vorschläge dazu gäbe es aus meiner Sicht viele, jenseits von Straßenbenennungen.

Die Grundlage politischer Entscheidungen sollte natürlich immer geprägt sein von persönlichen Überzeugungen und von den wichtigsten demokratischen Grundwerten, von konkreten Fakten und Daten. Aber Politik ist und bleibt auch über weite Strecken die Kunst des Möglichen. Das heißt, dass man immer wieder auch zu Kompromissen bereit sein muss, bei denen man nicht zu 100% das erhält, was man gerne hätte.

Die Benennung eines Straßenteilstücks nach dem allgemeineren Begriff Alpini ist so ein politischer Kompromiss, den die SVP Fraktion eingegangen ist.
Wir hatten innerhalb der Koalition dazu sehr sehr viele Gespräche und Diskussionen, und gerade weil die Meinungen sehr unterschiedlich sind, hat es für diesen Kompromiss auch sehr viel Zeit gebraucht. Die nunmehrige „Lösung“ ist nicht ein Ergebnis, mit dem nun jeder sehr glücklich ist, aber immerhin ein Ergebnis, mit dem jeder leben kann. Andere hätten eine andere Lösung für das Problem bereit gehabt (Freiheitliche/Insieme), nämlich dem Brigata-Namen auch eine Kaiserjäger-Straße beizugeben. Die bessere Lösung? Darüber kann jeder selbst urteilen.
Die Abstimmung zum Straßen-Namen-Paket war wie so oft blockweise: Mehrheit dafür (mit 1 Ausnahme) und Opposition dagegen. Leider hat GR-Kollege Bessone gefehlt, der in der Tageszeitung angekündigt hatte, dafür zu stimmen.

bewegte Stadt. Brixen in alten Filmen

Im Zuge des grenzüberschreitenden Interreg IV – Projekts „bewegtes Leben“ wurden über drei Jahre lang in Süd- wie auch in Nordtirol Filme und Tonmaterialien aus vorwiegend privaten Haushalten gesammelt und digitalisiert. Das Projekt zielte auf den Erhalt unseres audiovisuellen Kulturerbes, im Amt für audiovisuelle Medien wurde dazu ein digitales Langzeitarchiv eingerichtet. Als Koordinator habe ich den Südtiroler Teil des Projektes betreut. Der Brixner Filmclub und das Amt für AV-Medien zeigen kommenden Freitag, 27.01.2012 (20 Uhr) Ausschnitte aus einigen des eingeworbenen Film-Bestände, welche die vielfältige Entwicklung unserer Stadt nachzeichnen. Hier ein kurzer TRAILER zur Einstimmung des Abends.

Magnago

Silvius Magnago ist heute im Alter von 96 Jahren im Bozner Krankenhaus verstorben. Der Politiker hat viel für unser Land geleistet, vorab die Schaffung einer stabilen und weitgehend gerechten politischen Grundlage, auf der sich die moderne Südtiroler Gesellschaft sodann entfalten konnte. Seine politischen Aktivitäten bleiben geprägt von Integrität, Ausdauer, Konsequenz und Ehrlichkeit.