Seilbahndiskussion #2

Mittlerweilen ist von einem Bürgerkomittee so wie seit langem erwartet ein eigener Antrag für eine Volksabstimmung bei der Gemeinde eingereicht worden, und zwar mit folgender Fragestellung:
Sind Sie für die Errichtung einer Seilbahnverbindung zwischen Brixen und St. Andrä mit Überflug des Brixner Talkessels? JA-NEIN

Nun wird man sehen, was die Fachkommission zu dieser Frage verlautbaren wird. Die Zielsetzung der Formulierung ist indes klar: man will den Überflug des Talkessels als zentrales Argument pro/contra Projekt hervorstreichen und suggerieren, dass es eine Lösung ohne Überflug gibt. Ganz ohne Überflug? Die Fragestellung spricht vom Talkessel, nicht vom Mittelgebirge. Mit der Volksabstimmung, so wohl das Ansinnen, kann man eine Seilbahn bauen und den Überflug in Brixen (Stadtgebiet) verhindern, NICHT aber in St. Andrä! Und dazu frage ich mich: Gibt es Überflogene erster und zweiter Klasse? Und wie passt diese Fragestellung zu einem Komittee, dessen Kernzielsetzung die grundsätzliche Vermeidung des Überflugs von Wohngebiet ist?

10 Gedanken zu „Seilbahndiskussion #2

  1. Mit Aussagen über Bürger erster und zweiter Klasse will man Verwirrung stiften, vom Argument ablenken und die Bürger gegeneinander aufhetzen. Seit nunmehr einem Jahr wird die Lösung Bahnhof als die einzig mögliche angepriesen. Wer gegen dieses Projekt ist, hat das apokalyptische Schicksal von Brixen auf dem Gewissen usw.
    Der Standort Bahnhof ist nicht der beste, dies suggeriert nur eine eingens dafür in Auftrag gegebenen Studie, die in jedem Moment widerlegt werden kann!
    proAltvor hat am letzten Donnerstag Verantwortung übernommen. Mit dieser Fragestellung wird den Bürgern ein wirkliches demokratisches Mittel zur Verfügung gestellt. Es ist seltsam, dass gerade jene Politiker, denen scheinbar die direkte Demokratie und die Bürgerbeteiligung am Herzen liegt, sich nun dagegen stemmen. Es sollte die Zeit reif sein, in der Gemeinderäte und Bürgerkomitee eine für alle annehmbare Fragestellung formulieren und zur Abstimmung bringen.
    Es gibt viele Lösungen ohne Überflug des Talkessels (d. h. von bewohnten Gebieten). Lösungen die nicht mega-spektakulär sind, aber für alle annehmbar sind und den heutigen Ansprüchen genüge tun. Es gibt auch Verkehrsmittel die nicht fliegen…!

    • Nein Walter … Aber ich frage mich schon, welchen Sinn es macht wenn man grundsätzlich gegen den Überflug ist (was ja legitim ist) und dann ein Projekt forciert (Seilbahn von Milland) das an anderer Stelle größeren Überflug beinhaltet. Das musst du mir erklären! Ingo

      • Nochmals: Überflug der Stadt von einer Seite auf die andere mit Verunstaltung des Stadbildes, Realisierung eines Megaprojekts welches absolut unverhältnismäßig ist und nicht nachhaltig sein kann. Versuche sachlich zu bleiben und nicht zu verwirren. Danke

  2. Caro Ingo, scusa se ti rispondo nella mia lingua, ma nello scrivere mi riesce più semplice.
    1) proAltvor è contro il sorvolo della valle, questo è garantito!
    2) proAltvor non è (a priori) nè a favore e nè contro un collegamento funiviario
    3) avremmo forse voluto pure noi una serie di quesiti che dessero delle possibilità chiare, delle scelte concrete di partenza e/o di alternative alla funivia. Ma il regolamento referendario del comune e la bocciatura del quesito triplo ci hanno messo in guardia e fatto preferire un’unica domanda.
    3) con il quesito che è stato studiato e sofferto, si è cercata appunto una soluzione che impedisse il sorvolo della valle, ma lasciasse la „porticina“ aperta, se proprio la cittadinanza lo volesse, al collegamento da Milland
    4) noi lo sappiamo, ma deve essere chiaro a tutti, che è impossibile creare un collegamento a fune da un centro abitato alla montagna senza sorvolare alcune case; ecco perchè noi non proponiamo direttamente alcun collegamento funiviario.
    5) lo sapevano pure gli amministratori comunali di 30 anni fa, quando hanno deciso di eliminare la vecchia funivia dal centro di Milland a favore dell’ampliamento della strada, che quella decisione non avrebbe più permesso un passo indietro
    6) Se avessimo consegnato un quesito che impedisse categoricamente ogni collegamento funiviario, ora tu (e i tuoi amici in cons. com. + pro-Seilbahn) saresti qui a rimproverarci che non vogliamo la funivia e che siamo contro tutto. Troppo comodo!
    7) Come vedi, non è così e il comitato proAltvor lascia spazio a tutte le alternative, tranne quella del sorvolo della valle.
    8) Con il nostro quesito, la popolazione potrà scegliere se vuole una funivia che sorvoli la valle o meno, non mi sembra così un problema, ma una domanda di fondo che, in verità, è il nocciolo della questione!
    9) Se si avrà il coraggio e si permetterà di andare al voto con (o anche con) il nostro quesito, sarà nostro compito informare precisamente e correttamente la popolazione sulle nostre intenzioni, sulla scelta di questo quesito e su altre alternative che non abbiamo ora potuto esprimere nel/nei quesiti referendari!

    Spero vivamente che ciò possa succedere e che il dialogo ed il confronto fra le parti rimangano aperti, sinceri, corretti e finalizzati a trovare la soluzione migliore, tanto in consiglio comunale quanto fra la popolazione!!
    Da questo punto di vista, invito tutti alla collaborazione e non al confronto/scontro!!
    Buona Pasqua, Ingo.
    Paolo Cattoi-proAltvor

    • Ciao Paolo,
      herzlichen Dank für die Klarheit! So präzise habe ich bisher die Position von proALTvor noch nie gelesen.
      Eure Position ist vollkommen legitim und ich akzeptiere sie.
      Eine Sache kann ich nicht nachvollziehen, wie ich auch unten bei Walter geschrieben habe: Euch sollte bewusst sein dass eine Seilbahn von Milland aus in S.Andrä eine kritische Überflugproblematik hat. Wenn ihr nun sagt, euch geht es nur um den Überflug des Talkessels so verstehe ich es, ob es auch konsequent ist? Du schreibts hättet ihr eine Volksabstimmung pro/contra Seilbahn generell eingebracht, so hätte ICH u.a. euch vorgeworfen gegen die Sielbahn zu sein. Hätte ICH bestimmt nicht, denn ich fände es konsequenter, wenn man den Überflug als Problem sieht. Mich wundert es im Übrigen dass von all jenen die gegen das Projekt sind kaum jemand grundsätzlich gegen die Seilbahn ist. (mit Ausnahme einiger in der Facbeookgruppe „Questa funivia non sa da fare“).

  3. Ich stoße zufällig auf Deinen Blog und erlaube mir, Dich auf etwas aufmerkam zu machen, da mich das Thema des Überflugs und des Landschaftschutzes besonders interessiert. Als Fraktionssprecher der SVP ist Dir sicherlich die Machbarkeitsstudie über die Seilbahnverbindung Brixen – St. Andrä bekannt. In dieser Studie, so wie höchstwahrscheinlich in den zahlreichen Überlegungen, welche in den Gemeindestuben vertieft worden sind, wurde die Problematik des Überflugs der Fraktion St. Andrä niemals auf dem Tisch angedeutet. Aus welchem Grund soll nun das Komitee „Proaltvor“ den Überflug der Fraktion St. Andrä wahrnehmen, da sogar diese Machbarkeitstudie und somit indirekt die Gemeindeverwaltung bzw. das Land diese (negative) Auswirkung niemals betrachet haben? Im Gegenteil ist die Auswirkung des Überfluges des Talkessels sehr wohl bei der Bewertung der verschiedenen Standorten der Talstation bewertet worden.
    Sollte nun Deiner Meinung nach diese Studie ergänzt werden, indem auch die Auswirkung des Überfluges in St. Andrä unter die Lupe kommt? Ist das eventuell nicht ein Grund mehr, um die gesamte Machbarkeitstudie als nicht vollständig zu betrachten und diese von anderen unabhängigen Experten überprüfen zu lassen?

    • zunächst bin ich etwas perplex dass man diskussionen anonym führen muss … anonyme statements sind ein unding unserer zeit, siehe die vielen kommentare auf den einschlägigen news-portalen.
      zu deiner meinung: in all den diskussionen, auch öffentliche wie beispielsweise der vertiefenden diskussion mit den gemeinderäten war der überflug st. andrä sehr wohl ein thema, und auch für mich persönlich, der ich den überflug auch negativ sehe, möchte ich doch nicht unterscheiden zwischen jenen die in der fischzucht überflogen werden und jenen, bei denen eine möglich seilbahn in st. andrä beim haus vorbei fliegt.
      Die studie muss nicht ergänzt werden, denn da kommt nichts anderes heraus, da der bahnhof als startpunkt für den überflug in st. andrä im vergleich zu anderen standorten eher unproblematisch ist, insofern hätte ich kein anderes ergebnis, auch wegen der art, wie der überflug insgesamt bewertet worden ist.

  4. „…und auch für mich persönlich, der ich den überflug auch negativ sehe…“
    „…Mich wundert es im Übrigen, dass von all jenen die gegen das Projekt sind kaum jemand grundsätzlich gegen die Seilbahn ist…“

    Nun lieber Ingo,
    auch ich bin gegen diese Seilbahn, wir vom Verein heimat BBP haben uns dem Komitee proALTvor / Alternative Vorschläge für Brixen angeschlossen, weil wir nicht wollen, dass die Zukunft unserer Stadt nur im Interesse eines bestimmten Wirtschaftszweiges gestaltet wird.
    Wir sind gegen dieses Projekt, weil es nicht den Interessen der gesamten Bevölkerung, sondern nur dem Wohle einiger Weniger dient.
    Der Standort Bahnhof für die Talstation widerspricht allen bisher gesetzten Aktionen zur Verkehrsberuhigung unserer Stadt.

    Persönlich bin ich der Meinung, dass die „Fachkommission“ mit zuwenig Phantasie und Offenheit an das Problem herangegangen ist, sonst wäre ihr vielleicht aufgefallen, dass ein zusätzlicher Zughalt in der Brixner Industriezone eine Option wäre, mit der man mehrere Probleme lösen würde.
    Des weiteren bin ich der Meinung, dass dieses Renommier-Projekt – denn nichts anderes ist es – in Zeiten des Rotstiftes im Krankenhaus und bei der Altenpflege nicht zu verantworten ist. Es gäbe in Brixen weit wichtigeres zu tun.

    in diesem Zusammenhang bin ich gespannt wie die Mitglieder der Volkspartei am Donnerstag abstimmen werden. Ob sie ihrem Herzen folgen werden oder im Sinne der Seilbahn-Lobby einknicken werden.
    Ich wünsche dir eine gute Entscheidung.
    herzlichst
    Klaus Vontavon

    • Hallo Klaus,
      wie du vielleicht weißt geht es am Donnerstag nicht um das Projekt, sondern darum, ob die Bevölkerung über das eine konkrete Projekt abstimmen wird oder nicht. Ich bin absolut für die Volksabstimmung und für die Fragestellung genau so wie sie getroffen worden ist. Das als Einknicken der Sielbahnlobby zu bezeichnen ist, gelinde gesagt, äußerst realitätsfremd von dir!

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